Nicht alle Schnecken sind friedlich, und so haben wir mit der Raubschnecke Clea helena einen Vertreter der wenigen carnivoren Süßwasserschnecken. Ihre Gehäuseform ist spitz nach hinten ausgerichtet. Die Windungen des Gehäuses weisen eine leichte Riffelung auf. Die Färbung des Gehäuses ist gelblich-beige mit Schwarzen Streifen, die mit den Windungen um das Gehäuse herumführen. Aus der Gehäuseöffnung blicken 2 kleine Rüssel raus, ersterer betäubt etwaige Beute, zweiterer saugt das Opfer von Innen aus.
Die 2 - 3 cm große Schnecke stammt ursprünglich aus Thailand und Indonesien und wird bis zu 4 Jahre alt. Die Geschlechter dieser Schnecke sind getrennt, jedoch ist es nicht möglich von außen zu unterscheiden ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt.
Kommen wir zu dem Teil, der die Schnecke so besonders macht: Die Vergesellschaftung.
Sicher, die Haltung mit Fischen aller Art, den meisten Krebsen oder Garnelen ist kein Problem, aber bei Schnecken, ja da fangen die Probleme an. Andere Schnecken werden von Clea helena verspeist. Es gibt immer wieder Versuche von der gemeinsamen Haltung mit anderen Schnecken, ob das dann auf Dauer gut geht … Wir tendieren da eindeutig zu einem Nein! Untereinander kann man die Raubschnecke natürlich halten. Es gibt zwar auch Berichte von Clea helena und einer hohen Verlustrate von Garnelen, konkret kann man aber hier nicht von einer wirklichen Gefahr für Garnelen sprechen, hier sollte man allenfalls etwas Vorsicht walten lassen. Gefährlich werden können der Raubschnecke aber wiederum Schneckenfresser aller Art, wie zum Beispiel Kugelfische.
Die Haltung der Raubschnecke ist wirklich einfach. Sie stellt keine Ansprüche an die Bepflanzung, das Hardscape oder das Filterungs- und Lichtsystem. Bereits ab einer kleineren Gruppe erfreuen sich die Raubschnecken eines sauberen Aquariums.
Der pH-Wert liegt für diese Tiere optimalerweise zwischen 7 und 8° C. Die Karbonathärte sollte nicht höher als 20 sein und die Gesamthärte liegt am besten zwischen 6 und 25.
Wenn in einem Aquarium ab 20 Litern die Wassertemperatur nicht kälter als 18° C und nicht wärmer als 30° C ist, steht der Haltung dieser Schnecke nichts mehr im Weg!
Die Zucht dieser Schnecke im Aquarium ist möglich. Clea helena legt einige wenige Eier, aus denen nach ca. 2 Wochen die winzigen ca 1mm kleinen Larven schlüpfen. Die Jungtiere leben erst einige Wochen im Substrat, bis sie dieses verlassen. Sie ernähren sich dann von so ziemlich allem was sie im Aquarium finden.
Clea helena ernährt sich ausschließlich von tierischer Kost, sie frisst dabei sowohl Kunstfutter, als auch Lebendfutter, oder Futterreste. Gibt es keine zu verspeisenden Schnecken mehr im Aquarium, kann man dann mit einem entsprechenden Schneckenfutter zufüttern.
Clea helena kriecht nicht nur im Aquarium herum, nein sie geht auf Jagd! Wenn das mal nicht ziemlich ausgefallen für so eine kleine Schnecke ist. Und je nachdem, wie man sie nutzt, kann sie sogar echt hilfreich sein!
Außerdem haben wir noch einen Pro-Tipp für dich:
Durch ihre Gründlichkeit bei der Jagd kann man Raubschnecken effektiv bei Schneckenplagen von z.B. Blasenschnecken einsetzen. Diese Methode hat sich schon oft bewährt, man sollte aber definitiv die Schnecken auch nach Beseitigung der Plage behalten wollen!
Wissenschaftlicher Name:
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Clea helena (Anentome helena) |
Deutscher Name:
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Raubschnecke
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Schwierigkeitsgrad:
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für Anfänger geeignet
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Färbung:
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Gehäuse gelb-schwarz gestreift
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Alterserwartung:
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bis zu 4 Jahre
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Wasserwerte:
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pH über 7 bis 8, KH über 3-16, Temperatur 18 bis 30 °C
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Aquariengröße:
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ab 54l
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Futter:
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Futterreste, Algenbeläge, Pflanzenreste, Grünfutter, Gemüse, braunes Herbstlaub
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Vermehrung:
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im Süßwasser möglich. Einfach.
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Vergesellschaftung:
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mit Fischen, Krebsen, Zwergkrebsen, Fächergarnelen, Zwerggarnelen. Nicht mit anderen Schnecken zusammen halten, da diese als Beute gesehen werden.
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