Garnelen sind faszinierende Aquarienbewohner und aus der Aquaristik kaum noch wegzudenken. Doch eine der häufigsten Fragen von Einsteigern lautet:
„Was fressen Garnelen eigentlich im Aquarium?“
Die Antwort ist vielfältig – denn das Fressen der Garnelen ist für ihre Ernährung entscheidend für Gesundheit, Farbenpracht und Zucht.
1. Die natürliche Ernährung von Garnelen
In der Natur fressen Zwerggarnelen (wie
Neocaridina oder
Caridina) hauptsächlich
Biofilme,
Algenbeläge,
abgestorbenes Pflanzenmaterial und kleine Mikroorganismen. Sie sind sogenannte
Allesfresser (Omnivoren), die ständig auf Nahrungssuche sind.
Im Aquarium kannst du dieses Verhalten gut beobachten: Garnelen durchstreifen den Bodengrund, Moose und Wurzeln, um winzige Futterreste aufzunehmen.
2. Grundnahrung im Aquarium
Im heimischen Aquarium werden Garnelen selten nur von Biofilm satt. Daher sollte man ihre Ernährung gezielt ergänzen.
Die Basis bildet:
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Spezialfutter für Garnelen – z. B. Futtersticks, Pads oder Granulate, die abgestimmt sind auf den Bedarf von Wirbellosen.
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Algen und Biofilm – natürlich gewachsene Beläge sind die beste Dauer-Nahrung.
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Pflanzliche Kost – Brennnesselblätter, Spinat, Gurke, Zucchini oder Hokkaido-Kürbis (immer blanchiert).
3. Proteine – aber in Maßen
Für ein gesundes Wachstum und erfolgreiche Zucht benötigen Garnelen auch
tierisches Eiweiß.
Wichtig: Proteine
nicht zu häufig füttern, da ein Übermaß Häutungsprobleme auslösen kann.
Geeignet sind:
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spezielles Eiweißfutter für Garnelen
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gefriergetrocknete Mückenlarven
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Artemia oder Cyclops (Frostfutter)
Faustregel: 1–2 Mal pro Woche Proteinfutter reicht völlig.
4. Zusatzfutter für Farben und Gesundheit
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Laub (Seemandelbaum, Walnuss, Eiche, Buche): Bietet Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und natürliche Huminsäuren.
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Mineralfutter: Unterstützt die Häutung und versorgt Garnelen mit Kalzium.
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Spirulina & Algenpulver: Fördert leuchtende Farben und stärkt das Immunsystem.
5. Fütterungsmenge & Tipps
Viele Anfänger machen den Fehler, zu viel zu füttern.
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Garnelen sind Dauerfresser, brauchen aber nur winzige Mengen.
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Grundregel: So viel füttern, wie die Garnelen in 2–3 Stunden fressen.
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Reste unbedingt entfernen, um Wasserbelastung zu vermeiden.
Tipp: Fastentage (1–2 Tage pro Woche) sind gesund für die Garnelen und verhindern eine Überfütterung.
Fazit: Garnelen sind Allesfresser mit Anspruch
Im Aquarium sind Garnelen dankbare Pfleglinge – solange ihre Ernährung abwechslungsreich ist. Die Mischung aus pflanzlicher Kost, etwas tierischem Eiweiß, Laub und Spezialfutter sorgt für gesunde Tiere, leuchtende Farben und eine erfolgreiche Vermehrung.
Weniger ist dabei oft mehr: Lieber sparsam füttern und die Tiere beim natürlichen Abweiden beobachten.