Beschreibung:
Der
Cherax Peacock, wissenschaftlich
Cherax nigli, ist einer der farbenprächtigsten Flusskrebse in der Aquaristik. Mit seiner intensiven blau-türkisen Färbung, die je nach Lichteinfall schimmert und manchmal an Pfauenfedern erinnert, gehört er zu den beeindruckendsten Wirbellosen für das Aquarium. Ursprünglich stammt er aus Papua-Neuguinea, wo er in klaren Flüssen und Bächen lebt.
Im Aquarium wird der Cherax Peacock bis zu 15 Zentimeter groß und fällt nicht nur durch seine Farben, sondern auch durch sein interessantes Verhalten auf. Die Tiere durchstreifen neugierig den Boden, erkunden ihre Umgebung und sind besonders in den Abendstunden sehr aktiv. Wichtig ist eine Einrichtung mit vielen Höhlen, Wurzeln, Steinen und Röhren, da die Krebse bei Häutungen und in Ruhephasen sichere Rückzugsorte benötigen. Ein strukturreiches Aquarium verhindert zudem, dass es bei mehreren Tieren zu ernsthaften Revierkämpfen kommt.
Trotz ihrer Größe und Wehrhaftigkeit sind Cherax Peacock im Allgemeinen friedlich, solange sie ausreichend Platz und Verstecke haben. Kleinere Fische oder unvorsichtige Mitbewohner können allerdings gefressen werden, weshalb sich vor allem die Haltung mit robusteren Fischarten, größeren Garnelen und Schnecken empfiehlt. In gut gepflegten, stabil laufenden Aquarien zeigen die Tiere nicht nur ihr imposantes Aussehen, sondern auch ihr natürliches Verhalten – von der Revierverteidigung bis hin zur Häutung, die für das Wachstum entscheidend ist.
Optimale Haltungsbedingungen
Der Cherax Peacock benötigt ein Aquarium ab etwa 80–100 Litern, wenn er einzeln oder als Paar gepflegt wird. Bei der Haltung mehrerer Tiere ist ein größeres Aquarium mit ausreichend Struktur unverzichtbar, da jeder Krebs sein eigenes Revier beansprucht. Eine dichte Einrichtung mit Steinen, Wurzeln, Höhlen und Röhren sorgt dafür, dass die Tiere genügend Versteckmöglichkeiten haben und sich bei Häutungen zurückziehen können. Besonders in dieser Phase sind sie empfindlich und müssen vor Stress und Angriffen geschützt werden.
Die Wasserwerte sollten stabil und sauber sein, da Krebse empfindlich auf Schwankungen reagieren. Optimal sind Temperaturen zwischen 22 und 26 °C, ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5 sowie eine Gesamthärte von 5 bis 15 °dGH. Wichtig ist eine gute Sauerstoffversorgung und ein leistungsfähiger Filter, der das Wasser klar und schadstoffarm hält. Regelmäßige Wasserwechsel sind Pflicht, um die Tiere gesund zu halten und Häutungsprobleme zu vermeiden.
Ein dunkler Bodengrund bringt die kräftige Färbung des Cherax Peacock besonders gut zur Geltung. Zudem lohnt es sich, Laub ins Aquarium zu geben, da es nicht nur als zusätzliche Nahrungsquelle dient, sondern auch wertvolle Huminstoffe abgibt, die das Wasser naturnäher machen.
Futter und Ernährung
Der Cherax Peacock ist ein Allesfresser, der im Aquarium eine abwechslungsreiche Ernährung benötigt. In der Natur ernährt er sich von Pflanzenmaterial, Algen, Aas und kleinen Wirbellosen – im Aquarium zeigt er dieselbe Vielfalt. Hochwertiges Krebsfutter in Form von Pellets oder
Sticks bildet die Grundlage und sorgt dafür, dass die Tiere mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
Sehr beliebt sind zusätzlich frisches Sticks wie
Spinat oder
Paprika, das regelmäßig angeboten werden kann. Auch getrocknetes Laub, etwa von
Seemandelbaum oder Eiche, sollte stets vorhanden sein. Es dient sowohl als Futter als auch als wertvolle Quelle für
Huminstoffe. Zur Ergänzung können Frostfutterarten wie Artemia, Mysis oder Mückenlarven gereicht werden, die das natürliche Nahrungsspektrum abrunden und den Krebse mit wertvollem Eiweiß versorgen.
Wichtig ist eine ausgewogene Mischung aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen. Ein zu hoher Eiweißanteil kann bei Krebsen Häutungsprobleme oder Aggressionen fördern. Besser ist es, tierische Proteine nur ein- bis zweimal pro Woche zuzufüttern und ansonsten den Schwerpunkt auf pflanzliche Nahrung zu legen. Wer seinen Cherax Peacock abwechslungsreich füttert, unterstützt nicht nur seine Vitalität, sondern sorgt auch dafür, dass die prachtvolle Färbung besonders intensiv zur Geltung kommt.
Vergesellschaftung
Der Cherax Peacock ist ein beeindruckender, aber überwiegend friedlicher Krebs, der sich bei ausreichendem Platz und genügend Rückzugsmöglichkeiten auch in Gesellschaftsaquarien halten lässt. Er beansprucht jedoch sein eigenes Revier und verteidigt dieses gegen Artgenossen. Deshalb empfiehlt sich in den meisten Fällen eine Einzel- oder Paarhaltung. Nur in sehr großen, stark strukturierten Aquarien können mehrere Tiere zusammen gepflegt werden, ohne dass es zu ernsthaften Kämpfen kommt.
Mit robusten Fischen, die überwiegend im Mittel- oder Oberwasser schwimmen, funktioniert die Vergesellschaftung in der Regel problemlos. Dazu gehören etwa Salmler, Barben oder Regenbogenfische. Bodennahe Fische wie Panzerwelse oder Otocinclus sollten nicht vergesellschaftet werden. Kleine, sehr ruhige oder langsam schwimmende Arten werden gefressen oder können verletzt werden, wenn sie dem Krebs zu nahekommen.
Zucht
Die
Zucht des Cherax Peacock ist im Aquarium grundsätzlich möglich, gelingt jedoch nur unter geeigneten Bedingungen. Wie bei vielen Flusskrebsen trägt das Weibchen die befruchteten Eier unter dem Hinterleib, wo sie mehrere Wochen lang von den Schwimmbeinen ständig bewegt und mit Sauerstoff versorgt werden. In dieser Phase ist es besonders wichtig, dass das Weibchen über ausreichend Verstecke verfügt, da es sich zurückzieht und sehr empfindlich gegenüber Störungen ist.
Je nach Temperatur dauert die Entwicklung der Eier zwischen vier und acht Wochen. Die Jungkrebse schlüpfen als voll entwickelte Miniaturausgaben der Elterntiere und bleiben oft noch einige Tage am Muttertier hängen, bevor sie selbstständig auf Futtersuche gehen. In dieser Zeit sollte das Aquarium viele kleine Verstecke in Form von Steinen, Laub oder Pflanzen bieten, damit der Nachwuchs nicht von den Eltern oder anderen Mitbewohnern gefressen wird.
Die Aufzucht gelingt am besten in einem separaten Aquarium, da die Jungkrebse in Gemeinschaftsaquarien meist nur in geringer Zahl überleben. Gefüttert werden sie mit feinem Futter wie zerriebenen Pellets, zerstoßenem Flockenfutter und
Spirulina-Pulver Wichtig ist außerdem, dass sie regelmäßig Häutungen erfolgreich durchlaufen können, was nur bei stabiler Wasserqualität und ausreichenden Verstecken möglich ist. Mit Geduld und konsequenter Pflege kann so eine gesunde Nachzucht aufgebaut werden.
Fazit
Der Cherax Peacock ist einer der schönsten Flusskrebse in der Aquaristik und überzeugt mit seiner intensiven blau-türkisen Färbung sowie seinem spannenden Verhalten. Er eignet sich sowohl für Einsteiger mit etwas Grundwissen als auch für erfahrene Halter, die einen auffälligen und dennoch robusten Krebs pflegen möchten.
Wichtig sind ein gut strukturiertes Aquarium mit vielen Rückzugsmöglichkeiten, stabile Wasserwerte und eine abwechslungsreiche Ernährung, bei der pflanzliche Bestandteile im Vordergrund stehen. Mit friedlichen, robusten Fischen lässt er sich problemlos vergesellschaften, während Garnelen und kleine Arten gemieden werden sollten.
Wer diese Grundlagen berücksichtigt, wird mit einem außergewöhnlichen Tier belohnt, das nicht nur farblich beeindruckt, sondern auch durch sein interessantes Verhalten zu einem echten Blickfang im Aquarium wird.